Wohnraum
Warum mir das Thema wichtig ist
Wohnen ist in Lindau längst mehr als ein Dach über dem Kopf – es ist eine der zentralen Zukunftsfragen unserer Stadt. Zwischen steigenden Mieten, wachsender Nachfrage nach kleineren Wohnungen und begrenzten Flächen wird deutlich: Lindau braucht eine langfristige, realistische Wohnraumentwicklung, die sowohl bezahlbaren Wohnraum schafft als auch zu unserer Stadtstruktur passt.
Aktuelle Ausgangslage
Nach den Auswertungen der bulwiengesa-Wohnraumanalyse für das Allgäu sowie städtischer Erhebungen zeigt sich für Lindau und den Landkreis Lindau ein klarer Trend:
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Die durchschnittliche Haushaltsgröße sinkt – von rund 1,96 Personen (2012) auf voraussichtlich 1,86 Personen bis 2030.
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Es entstehen also mehr, aber kleinere Haushalte, was den Bedarf an kompakten und barrierefreien Wohnungen deutlich erhöht.
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Gleichzeitig bleibt die Bevölkerung im Landkreis insgesamt stabil, teilweise sogar leicht wachsend – vor allem durch Zuzug.
Das bedeutet: Der Bedarf an Wohnraum steigt weiter, auch wenn die Einwohnerzahl kaum wächst. Denn kleinere Haushalte brauchen mehr Einheiten bei gleicher Bevölkerungszahl.
Qualitativer Bedarf:
Was fehlt wirklich?
Eine Analyse des Stadtbauamts Lindau (2019) zeigt deutlich:
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3-Zimmer-Wohnungen sind am stärksten gefragt – sie passen zu Paaren, kleinen Familien und älteren Menschen.
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Im Bestand überwiegen jedoch größere Wohnungen: Rund 30 % der Wohnungen haben 4 oder mehr Zimmer, während nur 27 % der Wohnungen dem Bedarf von Zwei-Personen-Haushalten entsprechen.
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Besonders fehlt es an bezahlbaren Mietwohnungen in zentraler Lage und an altersgerechtem Wohnraum.
Hinzu kommt: Viele Bestandswohnungen stammen aus den 1960er–1980er Jahren und müssen energetisch oder barrierefrei modernisiert werden, um zukunftsfähig zu bleiben.
Quantitativer Bedarf:
Wie viel Wohnraum braucht Lindau?
Eine exakte kommunale Bedarfszahl ist bislang nicht öffentlich ausgewiesen, doch auf Basis der regionalen Prognosen lässt sich ableiten:
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Bei einer sinkenden Haushaltsgröße um rund 0,1 Personen bis 2030
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und einer stabilen Bevölkerungszahl von ca. 27.000 Einwohnern
ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf von etwa 400 bis 600 neuen Wohneinheiten allein, um die demografische Entwicklung auszugleichen.
Rechnet man Ersatz für sanierungsbedürftige oder wegfallende Altbauten hinzu, liegt der realistische Gesamtbedarf bis 2030 bei rund 700 bis 900 Wohnungen – das entspricht rund 80 bis 100 neuen Wohnungen pro Jahr.
Strategische Ansätze für Lindau
Die Stadt Lindau verfolgt bereits verschiedene Maßnahmen:
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Nachverdichtung im Bestand (z. B. Insel und Aeschach)
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Neue Baugebiete mit gemischter Nutzung (z. B. Eichwaldquartier)
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Kooperation mit Genossenschaften und Investoren, um sozialen und bezahlbaren Wohnraum zu fördern
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Wiederbelebung bestehender Gebäude durch Sanierung, Aufstockung oder Umnutzung
Ziel muss bleiben, den richtigen Wohnraum am richtigen Ort zu schaffen:
Kleinere, energieeffiziente und bezahlbare Wohnungen für die, die in Lindau arbeiten, Familien gründen oder hier alt werden wollen.
Fazit
Lindau steht beim Thema Wohnen vor einer doppelten Herausforderung:
Mehr Nachfrage trotz begrenzter Fläche – und zugleich ein Wandel in den Wohnformen.
Deshalb braucht es klare Strategien, vorausschauende Planung und den Mut, auch unkonventionelle Lösungen zu denken – damit Lindau eine Stadt bleibt, in der Menschen aller Generationen ein Zuhause finden.
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Mit großem Befremden nehme ich zur Kenntnis, dass Claudia Alfons, Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau, den gesetzlichen Mutterschutz für sich aushebeln ließ. Was als Fortschritt in Sachen Gleichstellung verkauft wird, ist in Wahrheit ein gefährlicher Präzedenzfall –...