Es war einmal eine kleine Stadt am See, die besaß ein wunderschönes Grundstück. Jahrzehntelang lag es da – ruhig, grün, und voller Träume. Die Menschen in der Stadt sagten oft: „Hier könnte einmal etwas Großes entstehen!“
Doch Träume allein bauen keine Häuser, und Mut wächst nicht auf Bäumen. Die Stadt hatte beides nicht: weder das Geld noch den Willen, das Grundstück selbst zu entwickeln.
Eines Tages trat ein mutiger Unternehmer auf den Plan. Er wollte gleich nebenan eine prachtvolle Therme errichten – für die Bürger, für Gäste, für die Zukunft.
Doch die Stadt sprach: „Wenn du schon die Therme baust, dann kauf doch gleich dieses Grundstück dazu!“
Der Unternehmer runzelte die Stirn – es war kein einfaches Gelände – aber er stimmte zu. Er glaubte an die Stadt, an ihre Menschen, an das Miteinander.
Die Jahre zogen ins Land, und irgendwann war die Zeit reif, über die Zukunft des Grundstücks zu entscheiden.
Die Stadt lud Nachbarn, Kleingärtner und alle Interessierten ein. Man saß beisammen, redete, träumte. Es entstanden viele Ideen – manche wunderschön, manche schlicht unmöglich.
Damit die Fantasie nicht völlig mit ihnen durchging, ließ man die Vorschläge prüfen – sachlich, nüchtern, wirtschaftlich.
Und siehe da:
- Variante 1 versprach rund 5 % Rendite – solide, aber knapp.
- Variante 2 brachte ein sattes Minus von 6 % – ein sicheres Verlustgeschäft.
- Variante 3 dagegen glänzte mit 10 % Rendite – realistisch, tragfähig, zukunftsweisend.
Und an dieser Stelle teilt sich unser Märchen in zwei Pfade …
Pfad 1 – Das Märchen vom Minusgeschäft
Was würde wohl ein Investor sagen, wenn man ihm vorschlägt, ein Projekt mit negativer Rendite umzusetzen?
Das ist, als würde jemand zu einem Freund sagen:
„Leih mir bitte 10.000 Euro – ich zahl dir aber nur 9.000 zurück.“
Oder schlimmer noch:
„Ich geb dir jeden Monat 500 Euro – aber nach einem Jahr ist Schluss und ich zahl nicht mehr zurück.“
Wer würde sich auf so ein Geschäft einlassen? Niemand. Kein Unternehmer. Kein Bürger. Kein Mensch mit gesundem Menschenverstand.
Ein Minusgeschäft bleibt ein Minusgeschäft – selbst dann, wenn man es in hübsche Worte verpackt.
Pfad 2 – Das Märchen vom fairen Kompromiss
Stellen wir uns dagegen vor, jemand schlägt ein Konzept mit positiver Rendite vor – nicht übertrieben, nicht gierig, einfach solide.
Der Investor bleibt am Tisch. Er sagt:
„Ich bin bereit, mit weniger Gewinn zu leben. Ich will, dass das Projekt gelingt.“
Er verzichtet auf Traumrenditen von 15–20 %, die in seiner Branche üblich sind, und gibt sich mit 5 oder 6 % vielleicht sogar 10% zufrieden – in der Hoffnung auf ein faires Miteinander.
Doch dafür braucht er auch Partner, die bereit sind, mitzudenken statt zu blockieren, abzuwägen statt zu polarisieren.
Denn eines ist klar: Mit 5–6 % Rendite kann man kaum Leerstände überbrücken oder laufende Kosten langfristig stemmen.
Wer trotzdem fordert, dass der Investor immer mehr geben soll, muss irgendwann selbst die Frage beantworten:
Wer trägt dann das Risiko – und wer bezahlt am Ende die Zeche?
Das Ende – oder der Anfang der Vernunft
Liebe Bunte Liste, liebe SPD, liebe LI, liebe ÖDP und liebe Frau Dr. Alfons,
gehen Sie einmal in sich und stellen Sie sich eine einfache Frage:
Würden Sie ihr eigenes Geld jemandem geben, der Ihnen von vornherein sagt, er zahlt nicht alles zurück?
Und noch eine:
Warum hat die Stadt Lindau dieses Grundstück nie selbst entwickelt – wenn es doch angeblich so einfach wäre?
Vielleicht, weil sie längst wusste, dass der Vorschlag E ein Verlustgeschäft wäre.
Darum bleibt am Ende nur eine Wahrheit:
Nur ein Konzept, das wirtschaftlich tragfähig ist, kann auch sozial, ökologisch und städtebaulich sinnvoll sein.
Und wer ehrlich ist, muss den Freien Wählern, Freien Bürgern, der Bürgerunion, der FDP und der CSU recht geben:
In der echten Welt funktioniert nur das, was auch tragfähig ist.